Der Verein «Act212» engagiert sich gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung. 2020 hat er 63 Meldungen erhalten. Das sind 30 Prozent weniger als in den Vorjahren, zurückzuführen auf die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Grenzschliessungen.
Ein Thema mit steigender Tendenz ist die Loverboy-Masche, bei der erwachsene Männer Teenagerinnen in eine Abhängigkeit führen. Der Loverboy gibt sich als Traumprinz aus und sucht gezielt Mädchen, welche sich in einer verletzlichen Situation wie beispielsweise Scheidung der Eltern oder Schulwechsel befinden.
Der Mann gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. «Aber das ist alles Fake, nicht echt», erzählt Irene Hirzel (Geschäftsleiterin «Act212»). Die Betroffene merkt den Betrug allerdings nicht.
Der Loverboy verspricht ihr eine gemeinsame Zukunft und sondert sie immer mehr von Familie und Freunden ab. Sein Endziel: Das Mädchen in die Prostitution bringen. Auch in solchen Fällen gilt das Motto von «Act 212»: Jede Meldung kann Leben retten.